Johanna Bossart

village houses - collection

Sihlhalle, Zürich, 2015

Eher per Zufall bin ich bei einem Besuch in Amerika auf die farbigen Kartonhäuschen, die sogenannten «village houses» oder«Putz Houses» gestossen. Ich fühlte mich von ihrem Charme, den sie ausstrahlten, sofort angezogen. Ich machte mich also auf die Suche nach Sammlern der «village houses» und begann, selbst welche zu kaufen. Die Kartonhäuschen, die ab 1920 bis 1960 unter den meisten Weihnachtsbäumen einer amerikanischen Durchschnittsfamilie anzutreffen waren – oft noch in Kombination mit einer elektrischen Eisenbahn. Stehen für mich als Symbol für ein perfektes Zuhause. Die Idylle täuscht. Schon früh in meinen Recherchen bin ich darauf gestossen, dass ein Grossteil der Häuser in Japan angefertigt wurde. Und an verschiedenen Orten wird auch beschrieben unter welch grausamen Umständer die Arbeiter damals die Häuschen produzieren mussten. Was keinesfalls die Romantik der Häuschen widerspiegelt. In Amerika gibt es einen kleinen Kreis von Sammlern und Sammlerinnen der «village houses». Mit der Ausstellung in der Sihlhalle werden die Häuschen die ursprünglich in der ganzen USA verteilt waren zumersten Mal zusammen gezeigt.