Johanna Bossart

«Sieben Dinge», 2017 / 2022

sieben Objekte Steinzeug-Ton glasiert, sieben Objekte diverse Materialien, 15‘ audio loop

Die braune Mappe, schon ein wenig abgegriffen und nach altem Leder riechend, die Tageszeitung, der Leuchtstift, um wichtige Sätze anzustreichen, die Agenda, um nicht zu vergessen, das Post-it, um Fehlendes zu notieren, das Handy mit dem etwas zu laut eingestellten Klingelton, die unverzichtbare Lesebrille ...

Sieben Objekte, aus Steinzeug-Ton gefertigt und glasiert. Gegen- stände der abwesenden Person. Verinnerlicht durch die genaue Betrachtung, durch das Ertasten, das Nachformen. Sie sind noch da, während er schon lange weg ist. Sich verabschiedet hat, den Hut genommen und seine letzte Reise angetreten hat.

Den sieben Objekten sind die Orignialgegenstände gegenüber gestellt. Dazu kommt eine Audiodatei.

Comboxnachrichten von ihm an mich. Nur bin dieses Mal ich es, die absent ist. Er mutmasst, wo ich wohl gerade sein könnte, wie es mir geht. Ob ich in der Kunst oder bei der Zeitung tätig bin. Ob Geburtstag oder Osterfest. Leben oder Tod. Vieles wird angedeutet, das meiste bleibt unausgesprochen.

Die Antworten dazu bleiben offen. Und dann zum letzten Mal «Sali Johanna, ich wär jetzt erreichbar, gib mer doch es Telefon, wenn‘t wotsch so gut si. Tschau unterdesse.»

Bis das Ganze im Loop wieder von vorne beginnt.